Cloud Native – was bedeutet das?

Cloud Native beschreibt eine Applikation, die ausschließlich für den Betrieb in einem Cloud-Rechenzentrum entwickelt wurde, wie es zum Beispiel Amazon Web Services (AWS) bereitstellt. Es beschreibt auch einen Software-Entwicklungsansatz, bei dem Applikationen bereits bei der Erstellung für den „ausschließlichen Einsatz“ in der Cloud konzipiert werden – wie es bei der ATAMYA Product Cloud der Fall ist. Das Ergebnis sind Native-Cloud-Applikationen (NCAs), die die Stärken der Cloud-Computing-Architektur vollständig zu nutzen wissen.

 

Welche Vorteile bieten Cloud-Native-Applikationen für Unternehmen?

Unternehmen, die Cloud-Native-Applikationen von Anbietern wie eggheads | ATAMYA einsetzen, haben dadurch viele Vorteile. Dazu gehören vor allem die einfache Skalierbarkeit der Lösung, organisatorische Flexibilität, ortsunabhängiger Zugriff und natürlich die reduzierten Betriebs- und Hardwarekosten. Um als Unternehmen diese Vorteile vollständig nutzen zu können, müssen solche Applikationen eingesetzt werden, die speziell für eine Cloud-Umgebung konzipiert und entwickelt wurden und in dieser auch betrieben werden können. Und genau hier spielt Cloud Native eine entscheidende Rolle.

 

Cloud Native und Microservices – ein Zusammenspiel, das viele Vorteile bietet

Anbieter von Cloud-Nativ-Software haben viel Entwicklungsarbeit auf den Cloud-Native-Ansatz verwendet, der sich darauf konzentriert, Anwendungen in Form von einzelnen Microservices zu entwickeln, die nicht On-Premises (vor Ort), sondern auf containerbasierten, agilen Plattformen ausgeführt werden.

 

Die vier Säulen einer Cloud-Native-Applikation

Dabei stützt sich eine Cloud-Native-Applikation auf vier Säulen, die ineinandergreifen und voneinander abhängig sind. Dazu gehören Microservices und Container-Technologien, die speziell für die Cloud-Umgebung entwickelt wurden und grundlegende Elemente in der Cloud-Native-Entwicklung sind, sowie Continuous Delivery und standartisierte APIs (Schnittstellen).

(1) Ein Microservice erfüllt genau eine Funktion und ist mit allen für die Ausführung nötigen Funktionen in einem Container zusammengefasst.

(2) Container wiederum sind portabel und bieten Entwicklerteams ein hohes Maß an Flexibilität beim Testen und Roll-out von neuen Services.

(3) Continuous Delivery ist hierbei eine weitere Säule, die eine Cloud-Native-Applikation auszeichnet. Cloud-Native-Applikationen sind in enger Zusammenarbeit der Entwicklungsteams mit den Operation-Teams, den sogenannten DevOps, entstanden. Diese Zusammenarbeit erlaubt es, neue Produkt-Features zu einem Microservice hinzuzufügen, ohne den Betrieb der Applikation zu unterbrechen. Durch Continuous-Delivery-Prozesse werden neue Produkt-Features automatisch ausgeliefert.

Cloud-Native-Anwendungen sind aus mehreren einzelnen Microservices aufgebaut. Für die Kopplung dieser erfolgt durch eine Kommunikation mittels (4) standardisierter APIs. Endnutzer haben so das Gefühl, mit nur einer einzigen Applikation zu interagieren.

 

Hohe Skalierbarkeit des Cloud-Service

Cloud-Native-Software wie die ATAMYA Product Cloud zeichnen sich insbesondere durch ihr vorhersehbares Verhalten und die hohe Automatisierung aus. Eine Steigerung der Performance bedeutet nicht automatisch eine höhere Skalierung der Anwendung, sondern einzelne Microservices können unabhängig voneinander skaliert werden und ermöglichen somit eine hohe Gesamtperformance der Applikation.

On-Premises-Software verursacht beim Ausrollen von Updates oft eine Downtime des jeweiligen Dienstes. Cloud-Native-Anwendungen ermöglichen dem Entwicklerteam, Veränderungen wie neue Produkt-Features in Echtzeit ohne Unterbrechung des Service auszurollen. Somit gibt es beim Anwenden keine merkbaren Einschränkungen beim Update oder Upgrade des Service.

 

Vorteile von Cloud-Native-Applikationen

Was sind zusammengefasst die wichtigsten Vorteile, um Cloud-Native-Applikationen zu nutzen?

  • Der wichtigste Grund liegt in der Flexibilität. Ein Unternehmen kann flexibel auf seine Bedürfnisse reagieren und die Anwendung skalieren. Bei wachsenden Anforderungen benötigt man kein kostspieliges Hardware-Upgrade.
  • Durch den Einsatz einer multi-tenant-fähigen Applikation, teilen sich mehrere Unternehmen die Cloud-Infrastruktur, was zu enormen Kostenvorteilen führt. Eingebaute Sicherheitsmechanismen oder getrennte Datenhaltung für jeden einzelnen Kunden erfüllen dabei die Compliance-Anforderungen eines Unternehmens.
  • Unternehmen müssen IT-Fachpersonal nicht mehr für den Betrieb der Applikation vorhalten. Das übernimmt der Anbieter des Cloud-Service, was ebenfalls zu geringeren Kosten bei den Unternehmen führt.
  • Bei Cloud-Native-Applikationen stehen Updates und Veränderungen sofort zur Verfügung. Somit können Unternehmen, flexibel und schnellstmöglich auf Kundenanforderungen reagieren.
  • Der hohe Automatisierungsgrad minimiert außerdem menschliche Konfigurations- oder Bedienfehler.

Aus der schnellen Verfügbarkeit, einfachen Skalierbarkeit, der Kostenersparnis und einer relativ guten Ausfallsicherheit ergibt sich für Unternehmen ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Cloud-Native-Software für das Verwalten von Produktinformationen – die ATAMYA Product Cloud

Die ATAMYA Product Cloud ist eine Cloud Native Software von eggheads für den Bereich Product Information Management, kurz PIM. Damit lassen sich Produktdaten zentralisieren, medienneutral verwalten und anschließend in die verschiedensten Vertriebs- und Marketingkanäle ausleiten. Als für die Anwendung in der Cloud entwickelte Software verfügt sie über alle Vorteile einer Cloud-Native-Software.

Nachhaltigkeit und Kundenzufriedenheit: der digitale Produktpass im Fokus

Ein Schritt in Richtung Zukunft

Im April 2024 bestätigte das Europäische Parlament eine neue Verordnung für nachhaltiges Ökodesign (ESPR) mit Fokus auf die flexible Einführung des digitalen Produktpasses, kurz DPP. Damit steht eine grundlegende Änderung bevor, die die Art und Weise, wie Produkte gesehen und verwaltet werden, neugestalten wird. Diese innovative Lösung verspricht nicht nur eine positive Auswirkung auf die Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) und eine Erhöhung der Transparenz und Nachhaltigkeit, sondern stärkt vor allem die Beziehung zwischen Unternehmen und ihren Kund:innen. Doch was genau bedeutet dieses Konzept für Unternehmen und wie können sie die Vorteile des digitalen Produktpasses bestmöglich nutzen?

 

Was ist ein digitaler Produktpass?

Der Begriff „digitaler Produktpass“ erinnert vom Klang des Wortes zunächst an einen Reisepass – eine Metapher, die durchaus zutrifft.

Denn im DPP ist die „Reise“ Ihres Produkts dokumentiert. Er ist der zentrale Ort, an dem alle Informationen über den Lebenszyklus Ihrer Produkte gesammelt werden: Vom ersten industriellen Entwurf bis zum letzten Feinschliff – Ihre Kund:innen haben zukünftig die Möglichkeit, die Reise ihres gewünschten Produktes mit nur einem einzigen Klick zu verfolgen. Statt stundenlang nach den gewünschten Informationen zu suchen, können diese zum Beispiel über einen QR-Code per App einfach und schnell abgerufen werden.

 

Voraussetzungen schaffen für den digitalen Produktpass

Obwohl die genauen spezifischen Anforderungen für die Inhalte der Produktpässe für die unterschiedlichen Branchen noch entwickelt werden, können Unternehmen bereits jetzt handeln. Dabei müssen aber einige Herausforderungen bewältigt werden:

  1. Datenintegration und -management: Zukünftig müssen Hersteller umfassendere Daten über ihre Produkte erfassen und integrieren. Dies beinhaltet nicht nur grundlegende Produktinformationen wie Dimensionen und physikalische und technische Eigenschaften, sondern auch Details zu Materialien, Herstellungsmethoden, Umweltbelastungen, Recyclingfähigkeit und mehr. Eine hohe Datenqualität, Konsistenz und Validität sind dabei entscheidend, um den Anforderungen gerecht zu werden.
  2. Compliance: Unternehmen stehen vor der Aufgabe, eine Vielzahl neuer Regulierungen zu beachten und zu integrieren. Dazu gehören beispielsweise die REACH-Verordnung, RoHS-Richtlinie, CE-Kennzeichnungen, verschiedene ISO-Normen, Datenschutzverordnungen (GDPR/DSGVO) sowie strenge IT-Sicherheitsrichtlinien.
  3. Investitionen und Ressourcen: Eine erfolgreiche Einführung des digitalen Produktpasses erfordert Investitionen in Technologien und Schulungen sowie möglicherweise zusätzliches Personal.
  4. Change Management: Um den digitalen Produktpass optimal zu nutzen, müssen Datenprozesse beschleunigt werden. Gleichzeitig ist es wichtig, eine Veränderung der Unternehmenskultur vorzunehmen, um die Akzeptanz und Nutzung des DPP zu fördern. Dies erfordert, dass die Mitarbeitenden offen sind für neue Technologien und bereit, ihre Arbeitsweise entsprechend anzupassen.
  5. Technologie und Infrastruktur: Unternehmen benötigen aktuelle Systeme und Applikationen, die die Prozesse der Datenbereitstellung und Organisation nach neuesten Methoden beherrschen und sich leicht in bestehende Systemlandschaften und -strukturen integrieren lassen.

 

Vorteile des digitalen Produktpasses

Der digitale Produktpass mag bisher nur wie eine Vorgabe der EU erscheinen, bietet jedoch Vorteile für Unternehmen:

  1. Erhöhte Kundenzufriedenheit und -bindung: In einer Zeit stetig steigender Erwartungen der Kund:innen, ermöglicht der DPP den Unternehmen, ihre Kund:innen umfassend über ihre Produkte zu informieren. Er bietet ihnen detaillierte Einblicke in die Herkunft, Zusammensetzung und Produktionsprozesse ihrer Produkte. Diese Transparenz stärkt das Vertrauen und erhöht die Zufriedenheit der Kund:innen erheblich.
  2. Förderung der Nachhaltigkeit und Effizienzsteigerung: Mit dem DPP haben Unternehmen die Möglichkeit ihre Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Die hohe Transparenz der Daten ermöglicht es, schneller Fehler zu entdecken und somit Kosten zu senken, Produktionsabläufe zu verbessern und Ressourcen effizienter zu nutzen. Dies zieht neue Kund:innen an und stärkt die Treue bestehender Kund:innen deutlich, da Nachhaltigkeit in den letzten Jahren zu einem immer wichtigeren Argument der Verbraucher:innen geworden ist. In einer von IBM im Jahr 2022 durchgeführten Umfrage gaben 51 Prozent der Befragten an, dass Nachhaltigkeit für sie sogar noch wichtiger sei als vor 12 Monaten.
  3. Transparenz als Wettbewerbsvorteil: Durch die Bereitstellung transparenter und detaillierter Produktinformationen können Unternehmen sich von der Konkurrenz abheben. Wenn Kund:innen genau wissen, was sie kaufen und dass die Produkte ihren Erwartungen entsprechen, fühlen sie sich sicherer und sind eher geneigt sich für ein Produkt zu entscheiden und langfristig dem Unternehmen treu zu bleiben.
  4. Umweltschutz und Vertrauen: Durch den DPP werden nicht nur gesetzliche Umweltvorgaben eingehalten, sondern den Kund:innen gezeigt, dass das Unternehmen aktiv zum Umweltschutz beiträgt. Umweltbewusste Unternehmen können ihre Marke stärken und das Vertrauen der umweltbewussten Kund:innen gewinnen.
  5. Kund:innen besser verstehen: Durch die Analyse des Konsumentenverhaltens und der Erwartungen auf Kundenseite erhalten Unternehmen tiefere Einblicke in die Wünsche ihrer Kundschaft. Dies ermöglicht eine bessere Anpassung von Produkten, Informationen und Dienstleistungen.
  6. Zusammenarbeit in der Lieferkette: Unternehmen werden künftig stärker mit ihren Zulieferern und der gesamten Lieferkette zusammenarbeiten. Dies eröffnet neue Chancen für abgestimmte Partnerschaften und effizientere Zusammenarbeit.

 

Die Rolle eines PIM-Systems für den digitalen Produktpass

Die Vorteile des digitalen Produktpasses zeigen, dass umfassende Produktdaten die Kernkomponente für die Erstellung sind und dazu beitragen können, wesentliche Wettbewerbsvorteile zu sichern. Um die Vielzahl der geforderten Daten langfristig bereitzustellen, zu pflegen und aktuell zu halten, empfiehlt sich der Einsatz einer innovativen Softwarelösung. PIM-Systeme bieten genau diese Funktionalitäten an und können Daten mit DPP-konformen Informationen wie Materialvorschriften, Recyclingoptionen sowie Data-Governance-Informationen und Umweltstandards anreichern und dazu beitragen die Transparenz und Nachhaltigkeit zu verbessern.

  1. Datenzentralisierung und Konsolidierung: Eine der größten Herausforderungen ist die Sammlung und Integration aller relevanten Produktdaten aus verschiedenen internen als auch externen Quellen. PIM-Systeme bieten eine zentrale Plattform, auf der alle Daten konsolidiert und verwaltet werden können. Dies stellt die Datenqualität und Aktualität sicher.
  2. Steigerung der Effizienz durch Automatisierung: Die manuelle Verwaltung großer Datenmengen ist zeitaufwendig und fehleranfällig. PIM-Systeme ermöglichen die Automatisierung von Prozessen, wodurch Arbeitsabläufe effizienter gestaltet werden können. Dies verringert den manuellen Aufwand für die Datenpflege und verbessert den Einsatz von Ressourcen.
  3. Sicherstellung der Datenqualität: Mit Funktionen zur Datenvalidierung und -bereinigung lässt sich die Genauigkeit und Richtigkeit der Produktinformationen gewährleisten.
  4. Einhaltung von Compliance und Normen: Ein PIM-System bietet einen Überblick über alle relevanten Normen und stellt sicher, dass die notwendigen Informationen gemäß den gesetzlichen Anforderungen bereitgestellt werden.
  5. Nahtloser Datenaustausch: Durch die nahtlose Integration eines PIM-Systems in die bestehende Systemlandschaft erhalten alle Beteiligten einfachen Zugriff auf stets aktuelle Informationen. Dies ermöglicht eine effiziente Zusammenarbeit.

Die Datenübertragung zwischen einem PIM und dem digitalen Produktpass hängt von der gewählten Implementierung des Produktpasses ab. Entscheidend sind die Prozesse: Soll der Produktpass Live-Daten enthalten oder durch Freigabe-Workflows aktualisiert werden? Daten können zeitgesteuert oder sofort bei jeder Aktualisierung übertragen werden. Eine PIM-Lösung passt sich flexibel an die Prozesse an, um den digitalen Produktpass stets mit aktuellen und relevanten Informationen zu versorgen.

 

Die Chancen durch den DPP

Die Implementierung des digitalen Produktpasses stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren und transparenteren Kreislaufwirtschaft, aber auch der langfristigen Kundenbindung dar. Unternehmen sollten die Möglichkeiten nutzen, sich schon jetzt auf diese Neuerung vorzubereiten, um die Potenziale des DPPs voll auszuschöpfen. Die Einführung eines PIM-Systems stellt eine wertvolle Basis dar, die den Übergang zur Umsetzung des digitalen Produktpasses erleichtern wird und dabei unterstützt, den steigenden Erwartungen an Informationen Ihrer Kund:innen gerecht zu werden.

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